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700 x Weihnachtstüten

Die Evangelisch-Lutherische Pfarrei Pappenheim grüßt Ihre Gemeindeglieder in Geislohe, Göhren, Niederpappenheim, Osterdorf, Übermatzhofen, Zimmern und Pappenheim einschließlich Seniorenheim und Haus Altmühltal mit einer kleinen Weihnachtüberraschung in der Tüte und wünscht auf diese Weise allen gerade auch in solch bangen Zeiten ein frohes und gleichermaßen zuversichtliches Christfest mit dem tröstlichen Engelsruf im Rücken: „Fürchtet Euch nicht! Euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der HERR, in der Stadt Davids.“
Licht aus Bethlehem
Liebe Gemeindeglieder, liebe Leser*innen,
bei dieser Gelegenheit so kurz vor dem nahenden 4. Advent und den bevorstehenden Weihnachtstagen würden wir Sie gern mal was fragen: Sagt Ihnen das „Friedenslicht aus Bethlehem“ etwas? Wenn nicht, hier in aller Kürze ein paar wichtige Details dazu.
Das Friedenslicht aus Bethlehem ist eine ökumenische, gemeinsam von den Pfadfinderverbänden getragene Aktion zur Advents- und Weihnachtszeit. Das Licht aus Bethlehem ist ein Symbol der Sehnsucht nach Frieden, die tief in uns allen steckt.

Gleichzeitig erinnert das Friedenslicht an unsere Verantwortung, uns stets für den Frieden in der Welt zu engagieren. Erst jüngst mit der ökumenischen Friedensdekade im November haben wir genau das hier in Pappenheim ja auch wieder miteinander getan.
Wollen so weiterhin auf die Verheißung Gottes vertrauen – und bauen darauf, dass auch die vielen Kriegsparteien in aller Welt gegenseitiges Vertrauen wagen können.
Das in der Geburtsgrotte Jesu in Bethlehem entzündete Licht wird als Zeichen der Versöhnung, des Friedens und der Völkerverständigung alljährlich in nahezu der ganzen Welt verteilt. Mit Teilnehmenden in vielen Städten und Regionen Deutschlands brennt das Licht aus Bethlehem jedes Jahr in vielen Haushalten, Kirchen, Institutionen und Unternehmen.
Die Pfadfinder Europas nehmen das Friedenslicht aus Bethlehem jedes Jahr in der österreichischen Hauptstadt Wien entgegen und verteilen es traditionell am 3. Advent in ihren Ländern und Regionen.
Nach ihrer Rückfahrt finden jeweils in den jeweiligen Gemeinden sogenannte Aussendungsfeiern statt, bei denen dann das Licht den Pfadfindern vor Ort übergeben wird.

So haben auch wir es uns heuer aus der katholischen Kirche hier in Pappenheim holen dürfen, damit es auch in unserer Stadtkirche brennen kann. Darum wird man nun auch bei uns in der Kirche dieses besondere Friedenlicht entdecken und mit einer eignes mitgebrachten Laterne kann man dann sogar gemeinsam mit Mama, Papa, Oma oder Opa dieses Friedenslicht auch gern mit nach Hause nehmen.
In diesem Sinne nun Ihnen allen einen lichten und gleichermaßen friedvollen
letzten Adventssonntag bei möglichst auch weiterhin stabiler Gesundheit,
Ihre Pfarrer Wolfgang Popp und Gerd Schamberger
„O-Ton COVID-19“
Liebe Gemeindeglieder, liebe Leser*innen,
so langsam trudeln auch in den Pfarrhäusern die üblichen Karten und Briefe mit Weihnachtgrüßen ein; etliche freilich längst schon digital per Mail, als SMS, gepostet teils oder vereinzelt dann eben doch noch höchst selbst vom bekannten Postboten, der vertrauten Postbotin in den häuslich-analogen Briefkasten gesteckt. Ein solcher Brief kam jetzt gerade am Samstag vor dem 3. Advent an und ihm war ein Text beigelegt, den wir – auch auf die Gefahr hin, dass Sie ihn vielleicht längst schon kennen – gern mit Ihnen allen teilen wollen. Das Original stammt offensichtlich aus Italien, der Autor selbst jedoch scheint unbekannt.
Letter from COVID-19 – Message to human beings
Ich hab‘ viel nachgedacht in den letzten Tagen. Hab‘ versucht, all dem einen Sinn zu geben. Denn irgendeinen Sinn muss diese absurde Situation ja schließlich haben, in der wir da gerade zu leben versuchen. Hab‘ mir überlegt, wie es wäre, wenn das Virus sprechen könnte, wenn es in Form eines Briefes reden könnte – was darin wohl zu lesen wäre. Vielleicht ja läse er sich ja folgendermaßen:
„Ciao, ich bin COVID-19.
Viele von Euch kennen mich unter dem Namen Coronavirus. Ja genau, ich bin’s wirklich! Entschuldigt bitte, dass ich mich damals nicht rechtzeitig angekündigt habe, für wann, in welcher Form und wie sehr ich mich bei Euch zeigen würde.Warum ich eigentlich hier bin?
Sagen wir mal so: Weil ich es irgendwann leid war, bei den meisten von Euch ständig nur Rückschritte zu beobachten anstatt eine Entwicklung nach vorn zu erkennen. Ich war ehrlich gesagt müde, Euch zuzusehen, wie Ihr unseren wunderbaren Planeten behandelt und dort mit Eurer eignen Hände in kürzester Zeit alles zugrunde richtet. Und wie Ihr selber miteinander umgeht. Müde von Euren Gewalttaten und den zahllosen Kriegen; Euren persönlichen Streitereien und Vorurteilen. Eurem sozialen Neid, Eurer Gier, Eurer Heuchelei und Selbstsucht. War müde, dass Ihr Euch so wenig Zeit für Euch, Eure Familien und Freunde nehmt. Euren Kindern und Alten kaum Achtung schenkt.
War müde von Eurer Oberflächlichkeit: Der gierigen Suche nach den teuersten Klamotten, dem neusten Smartphone, dem coolsten Auto, bloß um vor andern gut dazustehn. Müde von den vielen üblen Lügen und all den dümmlichen ‚fake-news‘. Hatte es satt, Euch ständig nur nörgeln und streiten zu sehen wegen Banalitäten.Von Anfang an war mir klar: Ich werde hart sein, vielleicht zu hart – doch sehe ich niemanden dabei an – bin lediglich ein unsichtbares Virus. Meine Existenz wird Euch Leben kosten, aber ich möchte, dass Ihr ein für allemal kapiert, dass Ihr Euren Kurs ändern müsst. Zu Eurem eigenen Wohl! Die Botschaft, die Euch erreichen will, ist recht einfach: Ich werde alles abrupt stoppen, damit Ihr versteht, dass das einzig Wichtige, auf das Ihr nun all Eure Energien richten sollt, schlicht nur eines ist: Das LEBEN. Eures und ebenso das Eurer vielen Alten, Kinder und Enkel.
Es war gezielte Strategie von mir, dass Ihr dazu alle soweit möglich in Euren Häusern bleibt und Euch dabei auch mächtig isoliert fühlt, fern von Oma und Opa, den Eltern, Kindern, Enkeln und Freunden, damit Ihr endlich begreift, wie wichtig doch eine Umarmung und menschliche Nähe ist. Ein persönliches Gespräch, ein netter Händedruck, ein Abend mit Freunden, das Schlendern durch die Innenstadt, gemütliches Essen beim Italiener oder Joggen an der frischen Luft.
Von diesen Gesten aus möchte später dann alles ganz neu begonnen werden. Ihr seid alle gleich. Macht also Ihr keine künstlichen Unterschiede! Ich denke, ich konnte zeigen, dass Distanzen nicht existieren. Selber nämlich hab‘ ich in kürzester Zeit Kilometer um Kilometer zurückgelegt, ohne dass Ihr es wirklich bemerkt hättet.
Will Euch aber auch sagen: Bin selber nur auf der Durchreise! Doch das Gefühl der Nähe und des Zusammenhalts, das ich während meiner Anwesenheit geschaffen habe, muss um Gottes willen in alle Ewigkeiten anhalten. Lebt Euer Leben so achtsam und rücksichtvoll wie möglich. Geht. Atmet tief durch. Und tut Gutes.
Und wenn Ihr alle dann bald schon wieder kräftig am Feiern seid, bin ich gerade gegangen. Aber bitte erinnert Euch dran, eben nicht immer nur dann mal schnell einsichtigere Menschen zu sein, wenn ich selbst gerade da bin.
Arrivederci oder besser noch: Lebt wohl!“
Eine rundum nachdenkliche und weiterhin hoffentlich ebenso besinnliche
wie gesunde zweite Adventshälfte wünschen Ihnen
Ihre Pfarrer Wolfgang Popp und Gerd Schamberger
Kinder. Kirche. Adventskiste.

Eine Aktion für Kinder.
1. und 2. Advent: Evangelische Stadtkirche
3. und 4. Advent: Katholische Kirche
Die vier Adventskisten können ab dem jeweiligen Adventssonntag eine Woche lang in der Kirche geöffnet werden.
Komm doch einfach mal vorbei und lass dich überraschen, was an den Adventssonntagen hinter dem Türchen zum Vorschein kommt!
Für jeden, der kommt, gibt es ein kleines Tütchen mit einer Überraschung zum Mit-nach-Hause-nehmen.
Die Kinder sollten schon lesen können oder am besten gleich mit Ihrer Familie kommen.
Adventlich digital
Liebe Gemeindeglieder, liebe Leser*innen,

die kirchlichen Angebote im Netz haben mit Beginn der Corona-Pandemie mehr und mehr an Bedeutung gewonnen und es wurden in diesem Bereich viele neue und erstaunlich kreative Ideen geboren. Die Reihe der sonntäglichen Video-Gottesdienste sind von erfreulich vielen Menschen auf den gemeindlichen Websites und der des Dekanats gerne angenommen worden und man bekam auf solche Weise einen umfassenden Eindruck von der Lebendigkeit und Strahlkraft des Glaubens einer gesamten Region.
Solche gottesdienstlichen Angebote im Netz sollen darum auch weiterhin ausgestrahlt werden, wenngleich sich der bisher wöchentliche Takt mit den besonderen Festen im Kirchenjahr erstmal wieder etwas erweitern wird.
Auch die gerade beginnende Advents- und Weihnachtszeit wird in diesem Jahr in den meisten unserer Gemeinden deutlich anders aussehen, als wir dies aus den vergangenen Jahren kennen. Viele Präsenzangebote werden in gewohnter Weise an bislang uns vertrauten Orten kaum möglich sein und wir werden uns darum auch spontan auf manch Ungewohntes einstellen müssen.
Dabei kam bereits im Herbst unter der Pfarrerschaft der Gedanke auf, für den Monat Dezember einen digitalen Adventskalender zu gestalten. Aus möglichst vielen Gemeinden unseres Pappenheimer Dekanats wollen kurze adventliche Impulse, Texte oder Bilder Menschen einladen, die diesjährige vorweihnachtliche Zeit bewusst zu erleben. Ein dazu jeweils passend ausgewähltes Türmotiv mag schließlich an den insgesamt 24 verschiedenen Dezembertagen Interessierte dazu motivieren, das entsprechende Türchen per Mausklick zu öffnen und sich dahinter dann ganz einfach überraschen zu lassen.
Entgegen den vielen analogen Kalendern mit verführerischer Schokofüllung kann man diesen sogar auch nochmal rückwirkend öffnen, ohne größere Sorge haben zu müssen, der kostbare Inhalt wäre längst restlos geplündert. Klicken Sie darum gelegentlich oder ja sogar regelmäßig das eine oder andere Türchen einfach mal an und heben die dort verborgenen adventlichen Schätze…
Gesegnete und weiterhin hoffentlich ebenso gesunde Adventsstage
wünschen Ihnen
Ihre Pfarrer Wolfgang Popp und Gerd Schamberger
Mahnendes Erinnern
Liebe Gemeindeglieder, liebe Leser*innen,

der Volkstrauertag wird in Deutschland seit 1952 immer am zweiten Sonn-tag vor dem 1. Advent begangen. Und auch 75 Jahre nach Ende des Zwei-ten Weltkriegs fließen noch immer Tränen, wenn an jenem stillen Tag an das bis heute viele Seelen belastende Leid erinnert wird.
Ein solches stille Gedenken gilt Menschen, die im dunkelsten Kapitel deut-scher Geschichte ihr Leben verloren haben – Menschen mit Behinderungen, Juden, in Konzentrations- und Vernichtungslagern Getöteten, aber auch den vielen unschuldigen Opfern aus der Mitte des deutschen Volkes.
Die Gräuel des Zweiten Weltkriegs können nicht ungeschehen gemacht werden, doch sind wir es den Opfern schuldig, die Schrecken des Krieges im Gedächtnis zu bewahren. Insofern ist dieser Feiertag stets mehr als Ritu-al, Tradition oder Alibiveranstaltung.
Zugegeben: Der Volkstrauertag ist ein schwieriger Feiertag, weil er den Finger in alte Wunden legt. Er ist damit der Stachel im Fleisch unserer Ver-gesslichkeit. Mag in Anlehnung an Erich Kästner heißen: ‚Die Vergangenheit muss reden, weil sie und die Menschen sonst keine Ruhe finden können‘. Zugleich aber transportiert jener vorletzte Sonntag im KJ die zentrale Botschaft, für Frieden und Menschenrechte einzutreten.
Längst will man mit einem solchen Gedenken allen Opfern von Krieg und Gewalt Gesicht und Stimme geben. Auch den aktuellen. Denen in Berlin und Halle. In Paris. Nizza. Und, und, und. Die grenzenlose Anmaßung ver-schiedener Terrorgruppen trifft hierbei ins Mark, nach Gutdünken über Le-ben und Tod entscheiden zu können. Auch toben auf unserer Erde noch immer viele Kriege, und selbst im 21. Jahrhundert werden weltweit Millio-nen von Menschen als Sklaven gehalten. Und: Wir alle freilich können das wissen!
Dürfen daher nicht zu untätigen Beobachtern werden, egal welchen Terrors. Hörbar wollen wir uns stattdessen gemeinsam gegen all die Stimmen stel-len, die Ängste, Vorurteile, Hass und Furcht verbreiten mit dem klaren Ziel, andere Menschen zu unterdrücken, ihnen im Namen von Nation, Volk, Ras-se, Religion oder Ideologie den eigenen Willen aufzuzwingen.
Demokratische Strukturen und vor allem der Kompromiss sind dabei kein Ausdruck von Schwäche, sondern vielmehr eine Grundhaltung, wesentlich geprägt von christlichen Werten wie Rücksichtnahme, Nächstenliebe, Aner-kennung und Respekt vor Gott und den Menschen.
Doch dass solch achtsames wie gleichermaßen friedvolles Miteinander un-ter uns Raum greifen kann, liegt eben nicht allein nur in unserer Hand. Als glaubende Christenmenschen nämlich wissen wir aus unserer Bibel dort im Epheserbrief (Eph 2, 14): „Christus ist unser Friede!“
Darauf also mögen wir vertrauen und immer wieder neu dafür beten. In diesen Tagen können wir genau dies im Rahmen der 40. Friedensdekade konfessionsverbindend immer wieder regelmäßig tun.
Ihnen allen jetzt noch ein paar ruhige und stillere letzte Tage im nun langsam zu Ende gehenden Kirchenjahr,
Ihre Pfarrer Wolfgang Popp und Gerd Schamberger
Adventsfenster – in anderem Format
Die Pappenheimer Adventsfenster 2020 werden dieses Jahr in einem anderen Format sein.

Der „Lebendige Adventskalender“, wie ihn im vergangenen Jahr der Theaterverein Pappenheim engagiert organisiert und durchgeführt hat, kann leider in diesem Jahr nicht im gewohnten Rahmen stattfinden.
Dennoch möchte die Evangelische Kirchengemeinde alle Pappenheimer herzlich einladen, auch in diesem Jahr den Advent besinnlich zu erleben.
Wir stellen uns vor, jeden Abend im Advent könnte eine andere Familie, ein Haushalt, ein Geschäft, ein Verein oder ein Kindergarten ein (Advents-)Fenster (eine Tür etc.) gestalten und dann am jeweiligen Tag z. B. durch Beleuchtung in der abendlichen Dämmerung, Aufklappen des Fensterladens, Hochziehen der Jalousie usw. ,,öffnen“ .
Haben wir Ihr Interesse geweckt, sich mit einem „Fenster“ zu beteiligen?
Dann lassen Sie Ihrer Phantasie freien Lauf! Einzige „Vorgabe“: Das Fenster wird zu einem adventlichen Gedanken geschmückt und vorher mit der Zahl des Kalendertags deutlich sichtbar gekennzeichnet. Am entsprechenden
Tag wird es dann abends beleuchtet.
Vielleicht ist es Ihnen möglich, eine passende Geschichte, ein Gedicht, ein Bild oder ein Gebet ins Fenster zu hängen? (Ganz modern: Vielleicht einen QR-Code dazufügen, der auf ein Adventslied verweist?) Es soll in erster Linie Freude machen, etwas vorzubereiten und das muss nicht aufwändig sein.
Suchen Sie sich einen Termin zwischen dem 1. und dem 23. Dezember aus. Am besten nennen Sie auch einen Ersatztermin. Am 24.12.2020 öffnen die Kirchen ihre „Advents-Türen“ zu den Gottesdiensten.
Groß und Klein sind im Dezember dann eingeladen, die Pappenheimer Adventsfenster zu erkunden. Ein täglicher Begleiter dabei könnte eine Laterne sein, deren Licht den Weg erleuchtet oder Ihnen hilft, einen Text im Fenster zu lesen …
Auf ein geselliges Treffen dazu, mit heißen Getränken und frohem Beisammensein, müssen wir dieses Jahr leider verzichten.
Wir kümmern uns um die Zusammenstellung der Termine und um die Bekanntgabe der Fenster. Auch bei Fragen können Sie sich gerne an uns wenden.
Wolfgang Popp und Petra Münch-Popp
Graf-Carl-Str. 1, 91788 Pappenheim, Tel. 09143-830333
„Das Parfum des Herbstes“
Erst die Mühe, dann der Genuss
Liebe Gemeindeglieder, liebe Leser*innen,
schon ist wieder Oktober – die Zeit, sie vergeht wie im Flug. Vor Tagen noch haben wir den ersten Teil unserer Konfirmationen gefeiert – jetzt steht Erntedank vor der Tür. Dazu sind wir auf folgenden nachdenklichen Text gestoßen:

Der Weizen kam zu Gott und sagte: „Herr der Welt. Wenn du mich für die Menschen gemacht hast, warum hast du mich dann nicht so gemacht, dass sie mich einfach so essen können, wie ich bin? So müssen sie mich erst dreschen, mahlen, das Mehl zu Teig verarbeiten und anschließen noch backen. Findest du nicht, dass dies sehr umständlich ist?“ Gott antwortete: „Es ist für dich und für die Menschen gut, dass ich euch so gemacht habe, wie ihr seid. Sprechen wir zuerst von dir. Du kannst so nicht prahlen: Ich allein halte die Menschen am Leben und gebe ihnen Kraft. Die Menschen können kein Stück Brotessen, wenn sie es nicht vorher zubereiten, und dazu brauchen sie Wasser, Feuer und ihre eigenen Hände. Es kommt also nicht nur allein auf dich an, und du kannst nicht hingehen und stolz verkünden: Ohne mich geht überhaupt nichts! Jetzt zu den Menschen. Es wäre nicht gut für sie, wenn sie am Morgen aufstünden und das Essen fix und fertig vorfänden. Stattdessen müssen sie zuerst arbeiten: Säen, pflanzen, ernten, dreschen, mahlen, Teig machen und backen. Erst dann können sie Brot essen, wie geschrieben steht: Damit er Brot gewinnt von der Erde, welches das Herz des Menschen erfreut (Psalm 104, 15).
So wünschen wir nun allen ein frohes und segensreiches Erntedankfest mit vielen dankbaren Gottesdiensten
Ihre Pfarrer Wolfgang Popp und Gerd Schamberger
Achtsamer Aufbruch
Liebe Gemeindeglieder, liebe Leser*innen,
jetzt im September gehen viele nach den Ferien oder dem Urlaub wieder mit neuem Schwung an den Start. Für viele ist der September aber auch ein Neuanfang. Die Erstklässler werden gerade eingeschult, das neue Schuljahr beginnt. Manch einer startet mit einer Lehrstelle ins Berufsleben. Andere wiederum haben die Ferien zu einem Umzug genutzt und beginnen nun eine neue Arbeitsstelle. Und in einzelnen unserer Gemeinden wagt man sich nach der Sommerpause nun endlich auch an die nachzuholenden Konfirmationen.
So machen sich gerade jetzt viele frisch ans Werk. Solch eine Zeit ist voller Erwartungen, Hoffnungen, aber auch Ängsten. Doch kann die Freude des Neubeginns schnell in Ernüchterung und Frust umschlagen, wenn der Erfolg scheinbar zunächst ausbleibt. Wer eine Lehrstelle beginnt, ist noch lange kein Meister und wer anfängt, ein Instrument zu lernen, spielt nicht gleich Bach oder Mozart, sondern muss sich mit Tonleitern begnügen. Die meisten Dinge im Leben erfordern viel Geduld und einen langen Atem.

Besonders frustrierend kann es da sein, wenn ich mich dabei allein gelassen fühle. Niemand interessiert sich für mich. Kaum einer hat ein offenes Ohr für meine Anliegen. Dann kann es schnell passieren, dass man bald schon wieder alles aufgibt, was man doch so gern hätte anpacken wollen. Helfen mag dann ein Bibelvers, der auch sonst immer mal gerne zitiert wird (Mt 18, 20):
„Jesus Christus spricht: Wo zwei oder drei in meinem Namen
Matthäus 18,20
versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“
Eine solche Zusage freilich macht Mut. Gerade in Zeiten von Corona! Auch wenn Gottesdienste, Gruppen und Kreise in unseren Gemeinden nach zurückliegenden außergewöhnlichen Monaten nun erst wieder sehr behutsam und vorsichtig beginnen, ein Anfang jedenfalls ist gemacht. Auch wenn dabei erstmal nur wenige zusammenkommen – auf Abstand eben und mit der berechtigten Sorge um sich und die anderen – Gott ist auch hier stets mit dabei.
Natürlich fühlt es sich um einiges besser an, wenn 30 oder 50 Leute kommen, statt drei, und es ist bestimmt auch schöner, wenn wir dabei nicht ständig Sorge haben müssen, uns gegenseitig zu nahe zu kommen. Doch die Situation ist nun mal so wie sie sich gerade bei uns und weltweit zeigt. Das Virus – es ist eben noch immer da und lässt sich demnach weder wegprotestieren noch steht bislang irgendwo ein wirksamer Zaubertrank im Laborschrank.
Und trotzdem wollen wir nun gemeinsam und voller Zuversicht den bevorstehenden Herbst willkommen heißen und mit hinreichend Geduld, langem Atem und jeder Menge an Gottvertrauen all die Dinge angehen, die jetzt auf uns zukommen werden. Corona wird uns dabei auch noch weiterhin spürbar begleiten – und doch uns nicht vollständig lähmen und niederringen.
Dies unser beider ermutigende Gruß für diese spätsommerlichen Septembertage 2020,
Ihre Pfarrer Wolfgang Popp und Gerd Schamberger