Kirchengemeinden
Kirchengemeinde Pappenheim
Der Ursprung einer ersten Ansiedlung und heutigen kleinen Stadt Pappenheim verliert sich im Dunkeln. Die Region war früher der römischen Provinz Rätien zugeordnet. Zu Beginn des zweiten Jahrhunderts entstanden in der Gegend die römische Kastelle in Weißenburg, Ellingen und Theilenhofen.
Der christliche Glaube hielt schon recht früh Einzug, vermutlich bereits im 6./7. Jahrhundert. Bestes Zeugnis dafür gibt u. a. die in Pappenheim heute als Friedhofskirche genutzte St. Gallus-Kirche. Sie ist ein der ältesten fränkischen Kirchen und noch überwiegend im romanischen Stil erhalten. Ihr Bauzeit fällt in das 8. Jahrhundert.
Die Stadt Pappenheim selbst hat eine lange, intensive und vor allem interessante über 1200 Jahre alte Geschichte.
Die Geschichte der Evangelischen Kirchengemeinde begann in den Jahren 1539/40 und ist – z. B. auch durch die Wirren des 30jährigen Krieges bedingt – ebenso bewegt. Der Versuch einer Re-Katholisierung schlug im 17. Jahrhundert fehl. Unter dem Einfluss des Spenerschen Pietismus blühte das Glaubens- und Gemeindeleben um 1700 geradezu auf. Kurze Zeit später und nicht weniger einschneidend erwies sich für die Gemeinde die Einführung des Rationalismus. Ein gepredigter Glaube, der sich allein und ausschließlich der Vernunft verpflichtet sah, ließ die bisherige Begeisterung für ein christliche Leben schnell und nachhaltig in eine Gleichgültigkeit gegen dasselbe münden.
Heute zählt die Stadtgemeinde etwa 1300 Gemeindeglieder. Zu ihr gehören die Ortsteile Göhren und Geislohe – ebenfalls Rodungsdörfer und Gründungen der Reichsmarschälle im 13. Jahrhundert.
Kirchengemeinde Niederpappenheim
Zur Kirchengemeinde Niederpappenheim gehören auch die zwei Pappenheimer Ortsteile Zimmern und Übermatzhofen. In letzterem steht ein weiteres Gotteshaus. Die Kirchengemeinde zählt heute etwa 310 Gemeindeglieder.
Bereits um 800 ist eine Ansiedlung “nidern Bappeneheim” schriftlich benannt. Aber schon in vorgeschichtlicher Zeit war die Umgebung stark besiedelt. Die “Alte Bürg”, eine Befestigung aus der frühen Eisenzeit, keltischen Viereckschanzen und ein Gräberfeld in Übermatzhofen sowie andere Kultstätten zeugen davon. Im Jahr 802 verschenkte eine edle Frau namens Reginsind einige der von ihrem Vater Germunt ererbten Güter in Pappenheim, Niederpappenheim, Dietfurt usw. an das Kloster St. Gallen in der Schweiz. Über verschiedene Tauschvorgänge und Schenkungen kam Niederpappenheim 1035 zur Gründung eines Nonnenkloster an Eichstätt (heute St. Walburga).
Kirchengemeinde Osterdorf
Das Dorf Osterdorf ist ein Rodungsdorf und damit eine Gründung der Pappenheimer Reichsmarschälle um das Jahr 1240.
Bereits zu seiner Gründung wurde es als Kirchdorf mit eigener Kirche und eigenem Friedhof vorgesehen. Von einem eigenen Pfarrer wird allerdings nie berichtet; vielleicht war die Ortschaft zu klein. Die Kirchengemeinde hat heute etwa 240 Gemeindglieder; der Ort selbst ist ein Stadtteil von Pappenheim.