„Seid mit Abstand die Besten“
Liebe Gemeindeglieder, liebe Leser*innen,
diesmal aber besonders liebe Omis und Opas,
wir erleben eine Pandemie – viele haben sich weitgehend im „Homeoffice“ eingerichtet, Kitas sind noch immer zu – und ältere Menschen sollen ihre sozialen Kontakte einschränken und sich gar von der Familie fernhalten. Zu ihrem eigenen Schutz, wie Experten sagen. Solch eine Situation mag stark verunsichern. Der Konflikt: Sie alle bieten Ihre Hilfe an, aber anders als sonst ist diese gerade gar nicht erwünscht. Verständlich, dass viele Großeltern die aktuellen Ansagen nur schwer akzeptieren wollen.
Doch ungewöhnliche Umstände verlangen nach ungewöhnliche Maßnahmen. Bitte informieren Sie sich und versuchen zu verstehen, warum es derzeit weiter dringend angesagt ist, Abstand zu halten: Im Falle einer Infektion mit dem Virus steigen die Gefahren mit dem Alter stark an, sagen die Fachleute.
Natürlich können auch die sich nicht zu 100 Prozent sicher sein, was richtig ist im Kampf gegen COVID-19. Aber nach jetzigem Stand ist es tatsächlich noch immer das Beste, was wir tun können, nämlich ältere, geschwächte und kranke Menschen zu schützen, und zwar am wirksamsten durch räumliche Distanz – ganz im Sinne des Doppelgebots der Liebe: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“
Es geht wahrlich nicht drum, irgendwelche Horrorszenarien aufzubauen. Wir müssen nicht zwangsläufig von monatelanger Kontaktsperre ausgehen. Erste behutsame Lockerungen für Geschäfte und Läden stehen ja bereits bevor und trotzdem gilt auch weiterhin höchste Vorsicht. Jede und jeder Einzelne ist also weiter gefragt. Doch mit Ostern nun haben wir alle ja eine ziemlich hohe Hürde bereits gemeinsam geschafft!
Machen Sie sich klar: Niemand aus der Familie will den Kontakt ab-, lediglich vorübergehend unterbrechen. Gott sei Dank nun verlangt uns das Virus keine komplette Funkstille ab – Sie schreiben sich Briefe, schicken SMS, telefonieren oder skypen – viele haben dies zu Ostern längst dankbar genutzt. Alles Wege, sich zu sprechen, zu sehen und zu signalisieren: „Du bist mir wichtig – Ich hab‘ dich lieb.“ Trau’n Sie sich das auch weiterhin und Sie glauben gar nicht, was Sie dabei alles noch lernen können. Ihre Enkel werden bald schon wegen Ihrer digitalen Kompetenz staunend den Hut ziehen … [sofern diese einen haben] 😉
Seien Sie bitte auch weiterhin einsichtig, halten Abstand, damit dann umso schneller auch noch mehr Gewohntes wieder möglich wird – geben Sie bitte auf sich Acht!
Ihre Pfarrer Wolfgang Popp und Gerd Schamberger