„Lass Dir erzählen, Gott …“

Liebe Gemeindeglieder, liebe Leser*innen,

„Wachet und betet“ – diese beiden auffordernden Worte entstammen dem Evangelium (Matthäus 26:41), finden sich in einem Lied aus Taizé wieder und klingen vom Osterfest her noch nach. Vielleicht ist es ja im Augenblick tatsächlich das, was gerade dran ist: „Wachen und beten“. So vielleicht:

Lass dir erzählen, Gott, wie es uns geht.
In diesen Tagen. Wo alles so anders ist. So durcheinander.
Wie draußen die Sonne lacht und wir die Freude vergessen.
Die Natur neues Leben hervorbringt und wir in Sorge sind.

Lass dir erzählen, Gott, wie es deinen Menschen geht.
Den Alten in den Pflegeheimen, die wir nicht besuchen dürfen.
Den Kranken, die allein auf ihren Krankenzimmern liegen.
Allen, die aus Angst weiter lieber in ihren Wohnungen bleiben
und dort die Einsamkeit fürchten.

Lass dir erzählen, Gott, wie es deinen Menschen geht.
Den Kindern, die die Sorge der Erwachsenen spüren.
Den Jugendlichen, für die Ruhe halten so schwer ist.
Den Eltern, die jetzt so viele Lösungen finden müssen.
Allen Menschen, die um ihre Existenz fürchten.

Gott, gieße sanft deinen Trost über uns aus. Der uns umhüllt.
Und Segen dazu. Der uns immun macht gegen die Panik.
Sag‘ zu unserem ängstlichen Herzen: „Beruhig‘ dich!“
Sprich zu unserer verzagten Seele:
„Ja, die Gefahr ist da. Aber ICH eben auch!“

Amen.

Ihre Pfarrer Wolfgang Popp und Gerd Schamberger

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