„Freuet euch!“
Liebes Gemeindemitglied,
liebe Leserin, lieber Leser!
Vor gerade mal vier Wochen habe ich in unserem Gemeindebrief einen Gruß geschrieben. Ich habe nachgedacht, an welcher unserer persönlichen „Stellschrauben” wir in der Passionszeit einmal drehen könnten – uns selbst zugute.
Und weiter: „Und mitten drin in der Passionszeit, mitten in aller Ernsthaftigkeit gibt es dann plötzlich noch etwas: Einen „ Ausreißer”. Der Sonntag heißt „Lätare – Freuet euch!” Er markiert ganz bewusst einen Einschnitt. Er ist wie eine Oase auf dieser kirchenjahreszeitlichen Durststrecke. Er gibt uns das Signal: Gott hilft dir! Vertraue darauf, hinter aller Dunkelheit steht Gottes Licht! Auf Karfreitag folgt Ostern!
Lätare – ein Silberstreif am Horizont. Ein Zeichen, dass keine Passion ewig dauert …“
Nun leben wir in der Woche „Lätare“. Die Welt ist inzwischen völlig auf den Kopf gestellt. Und ein „Freuet euch!“ liegt in weiter Ferne.
Eine Passion ganz unvorstellbar anderer Art hat begonnen und ein Ende ist nicht abzusehen. Sorgen um uns, um unsere Mitmenschen, unsere Gesellschaft und unser Land und darüber hinaus bedrängen uns.
Trotzdem gilt: Auf Karfreitag folgt Ostern!
Vielleicht haben Sie Lust, das Bild auszudrucken: Ein Lätare-Strauß. Mit Zweigen und Bändern.
Ein Strauß der Freude mitten im Leiden. Er soll Freude machen, weil er uns gewiss macht, dass Gott uns selbst nahe ist in Sorgen und Furcht. Und auch, dass Christus mit uns Menschen leidet.
Drei Zweige hat der Strauß, drei Bänder und drei Brezeln.
Die Zweige mit den Knospen stehen dafür, dass das Leben siegt. Dass wir nicht gefangen bleiben müssen in der Angst, sondern Hoffnung und Zukunft bekommen.
Die Bänder stehen für die noch kommenden Sonntage der Passionszeit – rosa für den letzten Sonntag Lätare; die violetten Bänder für die Sonntage, die noch vor uns liegen.
Die Brezeln in Form einer Acht stehen für die Ewigkeit Gottes. Er war da für uns, ist da für uns und bleibt da für uns – von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Normalerweises muss man den Lätare-Strauß verschenken, um anderen eine Freude zu machen und die Hoffnung auf Gott weiter zu sagen. Das können wir derzeit leider nicht machen.
Aber wir können das Bild des Straußes teilen und Gedanken dazu weiterschicken. Das will ich hiermit tun.
Vielleicht machen wir anderen damit eine Freude und erzählen ihnen so von Gottes Barmherzigkeit und Treue.
Geben Sie auf sich Acht und bleiben Sie gesund.
In Verbundenheit grüßen Sie
Ihre Pfarrer Gerd Schamberger und Wolfgang Popp